Historie

Freie Wähler Gruppe Erpolzheim

 

Nach dem zweiten Weltkrieg hat die damalige französische Militärregierung freie und demokratische Wahlen eingeführt. Auch in Erpolzheim stellten sich Bürger*innen ihrer Verantwortung der Gemeinde gegenüber und kandidierten in einer Personenwahl für das Amt des Bürgermeisters, der*des Beigeordneten und der Gemeinderäte.

Im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform im Juli 1970 unter Ministerpräsident Helmut Kohl wurde Erpolzheim am 1.3.1972 der neugegründeten Verbandsgemeinde Freinsheim angegliedert. Statt der bisherigen reinen Mehrheitswahlen traten ab 1974 nun Parteien in Erpolzheim zur Kommunalwahl an.

Dies bedeutete jedoch, dass politisch engagierte Bürger*innen einer Partei bzw. Wählergruppe angehören mussten, um weiter für ihren Heimatort politisch arbeiten zu können. Dies war die Geburtsstunde der heutigen Freien Wähler Gruppe. Der damalige Erpolzheimer Bürgermeister Hans Brust, seit dem 19.11.1956 im Amt, gründete mit 18 Männern des Ortes am 29. Dezember 1973 im Gasthaus „Zum Schwanen“ die Wählergruppe Brust. Zum ersten Vorsitzenden wurde Hans Brust gewählt, sein Stellvertreter war Edgar Pirmann. Zum Schriftführer wurde Werner Neumann und zum Kassenwart Wilhelm Petri gewählt. Als Beisitzer wurden Rudolf Bleyl, Rudi Bühler, Friedel Christ, Erwin Hubach, Ottmar Hubach, Walter Hubach, Emil Rehg und Wolfgang Mayer gewählt.

Bei den Kommunalwahlen 1974 erstmals angetreten, konnte die Wählergruppe Brust 4 von 11 Ratsmitgliedern stellen.

Am 11.12.1978 wurde die Wählergruppe Brust in Freie Wählergruppe Erpolzheim (FWG) umbenannt. Wilhelm Petri wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter war weiterhin Edgar Pirmann, Werner Neumann blieb Schriftführer. Klaus Wiegand war der neue Kassenwart. Als Beisitzer wurden Friedel Christ und Rudolf Hubach gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war die Mitgliederzahl bereits auf 29 angestiegen.

Bei der Kommunalwahl am 10.6.1979 konnte die Freie Wählergruppe nur noch 2 Ratsmandate statt der bisherigen 4 Mandate erringen. Hauptursache war, dass die CDU einen Ortsverband gegründet hatte und erstmals in Erpolzheim zur Kommunalwahl angetreten war. Trotz ihrer absoluten Mehrheit (6 von 11 Sitzen) bietet die SPD der FWG das Amt der*des ersten Beigeordneten an. Rudolf Hubach wird in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 5.7.1979 mit den Stimmen von SPD und FWG zum 1. Beigeordneten gewählt.

Bisher war die Mitgliedschaft in der FWG beitragsfrei. Um aber die anfallenden Kosten, insbesondere für die Wahlwerbung, decken zu können, wird in der Mitgliederversammlung vom 14.5.1980 ein jährlicher Beitrag von 10,- DM beschlossen.

Bei der Kommunalwahl 1984 waren 15 Gemeinderäte zu wählen. Die FWG konnte 3 Ratsmandate erringen. Rudolf Hubach wurde in der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates als 1. Beigeordneter bestätigt. Kurt Beck (SPD) wurde als Bürgermeister wiedergewählt.

Bei der Weihnachtsfeier am 16.12.1984 werden Hans Brust sen. und Otto Wessar zu Ehrenmitgliedern ernannt. Mit Karin Kitsch, Liesel Koob, Lotti Petri und Hedda Wiegand werden die ersten Frauen Mitglied der FWG.

Nach der Kommunalwahl 1989 gehen FWG und CDU eine Koalition ein. Burkhard Nitsche (CDU) wird mit den Stimmen von FWG (4) und CDU (4) zum Ortsbürgermeister gewählt. Rudolf Hubach (FWG) wird als erster Beigeordneter bestätigt.

Am 11.1.1991 tritt Edgar Pirmann nach 28 Jahren als stellvertretender Vorsitzender aus Altersgründen zurück. Nachfolger wird Peter Leichner.

Bei der Mitgliederversammlung am 18.3.1994 wurde Wilhelm Petri als erster Vorsitzender bestätigt. Peter Leichner kandidierte aus beruflichen Gründen nicht mehr. Gunter Koob ist sein Nachfolger im Amt. Schriftführer und Kassenwart bleiben Dieter Reinhard bzw. Klaus Wiegand. Als Beisitzer wurden Rudolf Hubach, Karlheinz Kitsch, Alexander Bergner, Hans Rudolf Bartl, Marianne Bühler, Harald Weickert, Armin Hubach und Friedrich Rohlfing gewählt.

Bei der Kommunalwahl 1994 erringt die FWG 3 Ratsmandate. Bei der erstmals durchgeführten Urwahl des Ortsbürgermeisters setzt sich Burkhard Nitsche (CDU) gegen seinen Gegenkandidaten Günther Beck (SPD) durch. Rudolf Hubach wird als erster Beigeordneter bestätigt.

Am 26. August 1994 übernimmt Dieter Reinhard den Vorsitz der FWG von Wilhelm Petri. Als neuer Schriftührer wird Ingo Trieschmann gewählt. Edgar Pirmann wird zum Ehrenmitglied ernannt.

Rudolf Hubach bekommt im Oktober 1995 aufgrund seiner Verdienste um den Turnverein und seines politischen Wirkens die Landesehrennadel durch Landrat Georg Kalbfuss verliehen.

Rudolf Hubach wird nach 20 Jahren als erster Beigeordneter bei den Kommunalwahlen 1999 aus Altersgründen nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren. Dieter Reinhard schlägt vor, Rudolf Hubach für seine Verdienste, um unseren Ort zum Ehrenbürger zu ernennen. Die FWG stellt einen entsprechenden Antrag an den Ortsgemeinderat.

Im Januar 1999 feiert die FWG im Bürgerhaus ihr 25jähriges Jubiläum. Ca. 40 Personen wanderten zunächst mit uns die südliche Gemarkungsgrenze entlang. Unterwegs konnten sich die Wanderer bei Glühwein und Brezeln stärken. Der Abschluss fand im Bürgerhaus statt. Bei einem guten Tropfen Wein und einem kalten Buffett verbrachten die ca. 65 anwesenden Personen ein paar frohe Stunden. Im Rahmen dieser Feier wurden Karlheinz Kitsch, Rudolf Bleyl, Rudi Bühler, Friedel Christ und Klaus Wiegand, die alle zu den Gründungsmitgliedern der FWG gehören, zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Am 10.6.1999 trat der Ortsgemeinderat zu einer Sitzung im Bürgerhaus zusammen. Haupttagungspunkt war die Ernennung von Rudolf Hubach zum ersten Ehrenbürger unserer Gemeinde. Die Sitzung fand vor zahlreichem Publikum im Kirschgartensaal des Bürgerhauses statt.

Bei der Kommunalwahl 1999 wurden Gunter Koob, Alexander Bergner und Dieter Reinhard als Gemeinderäte gewählt. Bei der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates wurde Alexander Bergner zum 1. Beigeordneten gewählt.

Die Kommunalwahl im Juni 2004 bringt den bisher größten Erfolg für die FWG. Alexander Bergner kandidierte als Ortsbürgermeister und wurde mit über 81 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Gegenüber der letzten Kommunalwahl 1999 konnte die FWG 2 Ratsmandate mehr erringen und ist nun mit 5 Räten im Ortsgemeinderat vertreten. Außerdem ist sie mit 32,6 % der abgegebenen Stimmen zweitstärkste politische Kraft im Ort geworden. Gleichzeitig wurde Wolfgang Keck direkt in den Verbandsgemeinderat gewählt.

Die Kommunalwahl im Jahr 2009 übertraf noch den Erfolg von 2004. Alexander Bergner wurde mit 83,9 % als Ortsbürgermeister bestätigt. Die FWG ist erstmals stärkste Fraktion (41 %) und nun mit 7 Ratsmandaten im Ortsgemeinderat vertreten. Zusätzlich stellt sie mit Friedrich Rohlfing den zweiten Beigeordneten. Alexander Bergner und Wolfgang Keck sind Mitglieder des Verbandsgemeinderates Freinsheim.

Neben der politischen Arbeit gilt für die FWG aber auch der Ortsverschönerung schon immer ein hoher Stellenwert. So wurden im Ort viele Verschönerungsarbeiten durch die FWG ehrenamtlich durchgeführt.

 

Ortsbürgermeister der Freien Wählergruppe

  • Hans Brust sen. (†) 1956 – 1974 (gewählt durch Mehrheitswahl)
  • Alexander Bergner seit 6.7.2004

Ortsbeigeordnete der Freien Wählergruppe

  • Rudolf Hubach 1979 – 1999
  • Alexander Bergner 1999 – 2004
  • Friedrich Rohlfing 2009 – 2014
  • Frank Bühler seit 2019

Gemeinderäte der Freien Wählergruppe

  • 1974 – 1979   Edgar Pirmann (†), Wilhelm Petri (†), Hans Brust sen. (†), Werner Neumann (†)
  • 1979 – 1984   Edgar Pirmann (†), Wilhelm Petri (†)
  • 1984 – 1989   Edgar Pirmann (†), Wilhelm Petri (†), Harald Weickert (†)
  • 1989 – 1994   Edgar Pirmann (†), Wilhelm Petri (†), Harald Weickert (†, bis 20.12.1994), Dieter Reinhard,
                            Armin Hubach (ab 20.12.1994)
  • 1994 – 1999   Dieter Reinhard, Gunter Koob, Armin Hubach
  • 1999 – 2004  Dieter Reinhard, Gunter Koob, Wolfgang Keck (†)
  • 2004 – 2009 Dieter Reinhard, Peter Huber, Friedrich Rohlfing, Siegfried Stockinger,
                            Gunter Koob (bis 19.7.2006), Marianne Bühler (ab 19.7.2006)
  • ab 2009         Dieter Reinhard, Peter Huber, Wolfgang Keck (†), Frank Kitsch, Karl-Norbert Schramm,
                            Torsten Janczewski

    Marianne Bühler (bis heute),  Peter Weisang (bis heute), Frank Wiegand (bis heute),
    Andreas Rehg (bis heute), Eugene Mac Auliffe (bis heute), Friedrich Rohlfing (bis heute),
    Kirsten Saleschke (bis heute), Tina Norheimer (bis heute), Peter Ostermayr (bis heute)

Hans Brust sen. (†), Erwin Hubach (†), Otto Wessar (†), Herbert Koob (†) und Edgar Pirmann (†) gehörten bereits vor der Gründung der Freien Wählergruppe dem Gemeinderat an.

Ehrenbürger der FWG Erpolzheim

  • Rudolf Hubach seit 10.06.1999
  • Dieter Reinhard seit 14.12.2011